Queering Jewishness – Jewish Queerness

Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz’

Das von Dr. Véronique Sina geleitete DFG-geförderte Forschungsprojekt “Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz’” untersucht die wechselseitigen Bedingtheiten von Medialität, Queer- und Jüdischsein in grafischen, filmischen und televisuellen Bildern.

Im Juli präsentiert das Projekt im Kino des DFF den Film SHIVA BABY der jüdisch-kanadischen Regisseurin Emma Seligmann, der von deren persönlichen Erlebnissen inspiriert ist.

In Kooperation mit:

   Logo der Goethe-Universität, Frankfurt

Dienstag  23.07.2024

20:00 Uhr

SHIVA BABY

USA 2020. R: Emma Seligmann. D: Rachel Sennott, Danny Deferrari, Fred Melamed. 77 Min. DCP. OmU
Original version with German subtitles Zu Gast:Simone Nowicki (Frankfurt), Marc Siegel (Mainz) und Véronique Sina (Frankfurt)
Filmreihe: Queering Jewishness – Jewish Queerness

Von den persönlichen Erlebnissen der jüdisch-kanadischen Regisseurin Emma Seligmann inspiriert, erzählt der Spielfilm einen Tag im Leben der 19-jährigen bisexuellen New Yorkerin Danielle, die Gender Studies studiert und mit ihrer gut situierten jüdischen Familie an einer Schiwa, einer jüdischen Trauerfeier, teilnimmt. Dort sieht sie sich nicht nur mit ihrer ehemaligen Geliebten Maya, sondern auch mit ihrem heimlichen Liebhaber und „Sugar Daddy“ Max sowie dessen nicht-jüdischer Ehefrau und neugeborenem Baby konfrontiert. In einer sowohl formal-ästhetischen als auch emotionalen Tour de Force begegnen dem Publikum in diesem queer-feministischen Kammerspiel Stereotypen des Jüdischen, die zugleich überzeichnet und ad absurdum geführt werden. Shiva Baby stellt ein interessantes Beispiel für die enge Verzahnung von Medien, Geschlecht und Jüdischsein dar. Der Film verdeutlicht nicht nur das problematische Verhältnis zwischen Aufklärung, Sichtbarmachung und Ausstellen geschlechtlich kodierter jüdischer Identität(en) in zeitgenössischen Medien, sondern erweitert darüber hinaus etablierte Vorstellungen des „Jüdischen“ um eine bisher marginalisierte queer-feministische Perspektive.