Filmblog // Weshalb James Bond seinen Martini geschüttelt anstatt gerührt trinkt

5 cl Wodka, 1 cl Wermut, Eiswürfel, eine Olive oder Zitronenzeste – fertig ist der Wodka Martini. Da er aus klaren Flüssigkeiten besteht, wird er klassischerweise gerührt, um seine Klarheit und Textur beizubehalten. Denn durch Schütteln entstehen Luftblasen, die das Getränk trüben. 

Weshalb aber trinkt James Bond dann seinen Martini geschüttelt? Um dies zu erklären, ist ein kleiner Exkurs in die Chemie notwendig. Ethanol ist ein relativ kompaktes Molekül. Im Wodka Martini bilden die Alkoholmoleküle die kleinen Teilchen, die Geschmacksmoleküle die großen. Die großen schweren Teilchen setzten sich unten im Glas ab, der Alkohol oben. Durch das Schütteln kommt es jedoch zum sogenannten Paranuss-Effekt: die großen Teilchen und somit der Geschmack gelangen an die Oberfläche, da es für sie keine Lücken mehr gibt, um nach unten zu gelangen. Da James Bond oft in Eile ist, gelingt es ihm selten, mehr als einen Schluck seines Getränks zu trinken. Bei einem gerührten Wodka Martini würde er also nur den bitteren Alkohol schmecken. Bei einem Geschüttelten kann er trotz nur eines Schluckes den vollen Geschmack seines Martinis genießen. Bond-Erfinder Ian Fleming selbst bevorzugte seinen Martini geschüttelt, daher wahrscheinlich auch Bonds Präferenz. 

Aber es gibt noch einen weiteren Vorteil: Eine wissenschaftliche Studie fand heraus, das geschüttelte Martinis weniger Wasserstoffperoxid enthalten als gerührte. Geschüttelte Martinis sind somit gesünder.