Streamingtipps zu Frederick Laus 35. Geburtstag

Von Emilia Sofie Bothe (Redaktionspraktikantin)

Geboren im Jahr 1989 in West-Berlin, verkörpert er den unverwechselbaren Charme der Berliner Schnauze, die ihm im Laufe seiner Karriere immer wieder Türen öffnete. Frederick Lau begann bereits mit 12 Jahren zu schauspielern, heute zählt er zu einem der erfolgreichsten Vertreter des deutschen Films seiner Generation, hat sowohl zwei Deutsche Filmpreise als auch den renommierten Grimme-Preis gewonnen. Aus Anlass seines 35. Geburtstags am Samstag, 17. August, empfehlen wir eine Auswahl seiner Filme, in denen Lau mit seiner kantigen, doch sympathischen, Art überzeugt hat. 

DIE WELLE
DE 2008. R: Dennis Gansel. 107 Min
D: Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt, Jennifer Ulrich 

In DIE WELLE schafft Frederick Lau seinen Durchbruch: Tim, ein unsicherer Schüler, verstrickt sich in die gefährliche Gruppendynamik eines Schulprojekts. Die Verfilmung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Morton Rhue aus dem Jahr 1981. Im Zentrum der Handlung steht das Klassenzimmer eines Lehrers, gespielt von Jürgen Vogel, der während einer Projektwoche zum Thema ‚Staatsformen‘ ein Selbstexperiment durchführt. Ziel ist es, seinen Schüler:innen zu zeigen, wie schnell sich eine Gesellschaft radikalisieren kann und was passiert, wenn Ideologie zur Gefahr wird. Frederick Lau verkörpert die zerrissene Seele eines Jugendlichen, der verzweifelt nach Zugehörigkeit sucht – und dabei bereit ist, alles zu riskieren. Ein Film, der nachdenklich macht und noch lange nach dem Abspann wirkt.

Verfügbar u.a. auf Netflix  

VICTORIA
DE 2015. R: Sebastian Schipper. 140 Min
D: Laia Costa, Frederick Lau, Burak Yiğit 

VICTORIA ist weit mehr als nur ein Spielfilm – es ist eine filmische Achterbahnfahrt, die in einem einzigen Take und ohne Schnitt realisiert wurde. Dieser mutige Ansatz bescherte dem norwegischen Kameramann Sturla Brandth Grøvlen den Silbernen Bären für seine herausragende künstlerische Leistung. Insgesamt entstanden drei Versionen des Films, wobei die Dialoge teils erst vor Ort entwickelt und von den Hauptdarsteller:innen mitgeschrieben wurden. Gedreht in Berlin, spiegelt die dynamische Kameraführung die pulsierende Energie der Stadt wider, was sich auch in der Gestaltung der Figuren zeigt. Frederick Lau spielt Sonne, einen charismatischen Berliner, der die spanische Auswanderin Victoria (Laia Costa) in die düstere Nachtwelt der Hauptstadt einführt. Was als unschuldiges Abenteuer beginnt, entwickelt sich rasch zu einem erbarmungslosen Kampf ums Überleben. Laus Performance ist dabei packend, mitreißend und von ergreifender Authentizität – ein absolutes Muss für jeden Filmfan!  

In unserer Sonderausstellung NEUE STIMMEN. Deutsches Kino seit 2000 bieten wir spannende Einblicke hinter die Kulissen des Films. Neben ausgewählten Filmrezensionen und einem Interviewausschnitt mit dem Regisseur präsentieren wir auch ein besonderes Exponat, das bei der Entstehung des Films eine zentrale Rolle spielte… 

Verfügbar u.a. auf Netflix  

SIMPEL
DE 2017. R: Markus Goller. 113 Min
D: David Kross, Frederick Lau, Emilia Schüle, Axel Stein 

Die Tragikomödie SIMPEL basiert auf dem 2004 erschienenen Roman der französischen Autorin Marie-Aude Murail und erzählt die bewegende Geschichte der Brüder Ben und Barnabas, genannt Simpel (David Kross). Unzertrennlich meistern sie gemeinsam jede Herausforderung. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, droht Simpel, der von Geburt an geistig behindert ist, in ein Heim abgeschoben zu werden. Doch die Brüder setzen alles daran, zusammenzubleiben, und beschließen, ihren Vater zu finden, den sie seit 15 Jahren nicht mehr gesehen haben. Ihre Reise wird zu einer Suche nach Identität und Zusammenhalt, die sie auf unerwartete Wege führt und ihre Bindung vertieft. Der Film beeindruckt durch herzergreifende Momente und feinfühligen Humor. Für ihre schauspielerische Leistung wurden Kross und Lau mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. 

Verfügbar u.a. auf Amazon Video