Zwischen Gier und Geld – ein filmischer Ausflug in die Wendezeit

Von Emilia Sofie Bothe (Redaktionspraktikantin)

Natja Brunckhorsts neuer Kinofilm ZWEI ZU EINS ist eine sommerliche Komödie, die tief in die Wendezeit mit ihren Spannungen und Hoffnungen eintaucht. Der Film spielt etwa ein halbes Jahr nach dem Fall der Berliner Mauer und erzählt die Geschichte der drei Kindheitsfreund:innen Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld), die in einer provinzialischen Gemeinschaft aufgewachsen sind. Im sächsischen Halberstadt fehlt es ihnen scheinbar an nichts. Doch als sie im Sommer auf einen versteckten Schacht stoßen, der Millionen von alten DDR-Mark birgt, können sie das Potenzial dieses Fundes nicht ignorieren. Sie beginnen zu träumen und fantasieren über die zahllosen Möglichkeiten, die sich ihnen mit diesem plötzlichen Reichtum eröffnen könnten. 

Die drei Freunde entwickeln einen kühnen Plan und weihen ihre Nachbar:innen ein. Diese teilen ihre Skepsis gegenüber dem aufkommenden westlichen Kapitalismus und beschließen, ihnen zu helfen. Gemeinsam tauschen sie die wertlosen DDR-Mark in Waren um, um diese dann im Westen gegen echtes Geld zu wechseln. Der Clou: Es bleiben nur noch drei Tage, um das alte Geld einzuzahlen, bevor es endgültig wertlos wird. 

Der Film basiert auf der wahren Geschichte des sogenannten Schatzes von Halberstadt und bietet eine faszinierende Mischung aus historischer Authentizität und kreativer Erzählkunst. Brunckhorst inszeniert in Bestbesetzung eine Komödie, die die Motive von Gerechtigkeit, Gier und Gemeinschaft kunstvoll miteinander verwebt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und spiegeln die Zerrissenheit einer Gesellschaft wider, die sich im Umbruch befindet. 

ZWEI ZU EINS ist mehr als nur eine leichte Sommerkomödie. Mit scharfem Witz und einem warmherzigen Blick auf seine Protagonist:innen schafft der Film es, die Bedeutung von Solidarität und Zusammenhalt in den Vordergrund zu stellen. Er zeigt, dass in Zeiten des Wandels die größten Schätze oft in den Herzen der Menschen liegen.