Gewinnerfilme des 24. goEast-Festivals

Die Gewinnerfilme des 24. goEast-Festivals des mittel- und osteuropäischen Films stehen fest: die multimediale Archivmontage SILENCE OF REASON (MK/BA 2023. R: Kumjana Novakova) erhielt den Preis für den besten Film, das Sozialdrama STEPNE (UA/DE/PL/SK 2023. R: Maryna Vroda) den Preis für die beste Regie und das essayistische Generationenporträt A PICTURE TO REMEMBER (UA/FR/DE 2023. R: Olga Chernykh) wurde mit dem CEEOL-Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Im Mai sind die Gewinnerfilme im Kino des DFF erneut zu sehen.

Freitag  17.05.2024

18:00 Uhr

SILENCE OF REASON

Šutnja Razuma / Das Schweigen der Vernunft
Preis für den besten Film
Mazedonien/Bosnien und Herzegowina 2023. R: Kumjana Novakova. 63 Min. Bos. OmeU
Original version with English subtitles
Filmreihe: goEast-Gewinnerfilme

Anonymisiert durch Zahlen berichten mehrere Frauen aus Foca über systematische Vergewaltigungen, die an ihnen während des Bosnienkriegs durch serbische Soldaten begangen wurden. Kumjana Novakova präsentiert die Erzählungen vor allem in textlicher, aber auch einige Male in verzerrter auditiver Form. Zusätzlich werden diese durch archivierte Bilder und Videos von den Tatorten untermalt. Zusammengenommen entsteht dadurch eine filmische Collage, die beim Zuschauen Sprachlosigkeit und Entsetzen hervorruft. Es waren u.a. diese Aussagen, die dazu geführt haben, dass Vergewaltigungen im Krieg seither strafrechtlich nachverfolgt werden können.

Samstag  18.05.2024

15:30 Uhr

A PICTURE TO REMEMBER

Foto Na Pamyat / Ein Foto zum Andenken
CEEOL-Award für den besten Dokumentarfilm
Ukraine/Frankreich/Deutschland 2023. R: Olga Chernykh. 72 Min. Ukr. OmeU
Original version with English subtitles
Filmreihe: goEast-Gewinnerfilme

Olga Chernykh ist in Donezk aufgewachsen. Seit dem brutalen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erlebt sie ihre Heimat von Kyjiw aus vor allem durch die Nachrichten oder in Videocalls mit ihrer Großmutter. Die Ton- und Bildaufnahmen der verstörenden Kriegsgegenwart werden zu Chernykhs erster Erzählebene, die sie poetisch mit Archivmaterial dreier Generationen untermalt. Dabei stellt sie fest: die Vergangenheit rückt mit jeder Erinnerung näher. EIN FOTO ZUM ANDENKEN ist die persönliche und kollektive Suche nach etwas, das Halt gibt in der wiederkehrenden Unsicherheit durch Krieg.

18:00 Uhr

STEPNE

Preis für die beste Regie
Ukraine/Deutschland/Polen/Slowakei 2023. R: Maryna Vroda. 100 Min. Ukr. OmeU
Original version with English subtitles
Filmreihe: goEast-Gewinnerfilme

STEPNE spielt inmitten atemberaubender ukrainischer Winterlandschaften, verschwindender Dörfer und aufkommender Entfremdung zwischen den Menschen in der postsowjetischen Gesellschaft und erzählt die Geschichte von Anatoliy, einem Mann, der aus der Großstadt nach Hause kommt, um sich um seine sterbende Mutter zu kümmern. Der Tod der Mutter, ein Treffen mit seinem Bruder und eine Frau, die er liebt, bringen ihn dazu, über sein Leben und die Entscheidungen, die er getroffen hat, nachzudenken. Kurz vor ihrem Tod erzählt die Mutter Anatoliy von einem Schatz, den sie im Schuppen vergraben hat.